Placebo-Effekt

Gerade in der Schulmedizin fristet der Placeboeffekt ein undankbares Dasein. Es geht um das Eintreten einer positiven Wirkung allein durch den positiven Wunsch. Gleiches gilt für den Noceboeffekt – die negative Erwartung führt zu einer negativen Wirkung. Das Interessante daran ist, dass die Wirkung nicht nur eine Frage der Wahrnehmung ist („Einbildung“), sondern auch objektiv zu messbaren Ereignissen führt! Eigentlich gäbe es da keinen Grund, gleichsam die Nase zu rümpfen, was der Schulmediziner aber gerne tut.

Wir halten also fest: sich eine Wirkung bereits nur vorzustellen, führt zu einer Wirkung – in veränderlichen Anteilen subjektiv und objektiv. Da das auch für negative Vorstellung gilt, sollte man sich klar darüber sein, welche Folgen das Lesen der Liste unerwünschter Wirkungen von Medikamenten haben kann.

Individuell sehr unterschiedlich ist der Grad der Selbstbeeinflussung: es gibt Menschen, die viel oder wenig empfänglich für Placebo- und Nocebo-Effekte sind.

Interessant ist zudem, dass fast alle Studienergebnisse über Medikamente einen deutlichen Anteil des Placebo-Effekts am Gesamterfolg des Medikaments hat. Wenn ich eine Schmerztablette schlucke, ist häufig der „eingebildete“ Effekt gar stärker als der, der auf die chemische Wirkung des Medikaments zurückgeht.

Insofern sollte man sich bei der Kritik an homöopathischen Mitteln, bei denen sich in Kügelchen oder Tropfen praktisch kaum mehr andere Substanzen als Milchzucker, Alkohol oder Wasser nachweisen lassen, immer daran erinnern, dass auch schulmedizinische Produkte sich teilweise erheblich des gleichen Effekts behelfen.

Es geht also eigentlich bei allen medizinischen Verfahren mehr oder weniger auch um das Thema Selbstbeeinflussung.

Anderer Wege der Selbstbeeinflussung sind zum Beispiel die vielen Varianten des Yoga-Trainings. Sehr befreit von jeglichem „transzendentalen“ Gedankengut ist hingegen das Autogene Training (AT).

Gerade auch, wenn man unter der Folgen einer chronischen Erkrankung leidet, sollte man sich mit solchen Methoden viel mehr beschäftigen!

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*