Auf einen Blick:
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Hochdosiertes Vitamin D während akuter Exazerbationen schützt die Knochengesundheit
Eine hohe Dosis hilft, den Knochenschwund bei Mukoviszidose-Patienten einzudämmen: Studie
Die Einnahme von hochdosierten Vitamin-D-Präparaten während akuter Lungeninfektionen kann dazu beitragen, die Knochengesundheit von Menschen mit Mukoviszidose (CF) zu verbessern.
„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Einnahme einer hochdosierten Vitamin-D-Supplementierung während einer APE [akute pulmonale Exazerbation] den Knochenverlust, den Menschen mit Mukoviszidose bei jeder APE erleiden, abmildern kann“, schreiben die Forscher in der Studie „Veränderungen des Knochenstoffwechsels nach hochdosierter Vitamin-D-Supplementierung während einer akuten pulmonalen Exazerbation bei Mukoviszidose“, die in der Zeitschrift Bone veröffentlicht wurde.
Menschen mit Mukoviszidose haben ein erhöhtes Infektionsrisiko und neigen dazu, erhöhte Entzündungswerte in ihrem Körper zu haben. Diese Faktoren können zu Problemen mit der Knochengesundheit führen, z. B. zu geschwächten Knochen.
Akute pulmonale Exazerbationen (APEs) sind Phasen, in denen sich die Lungenfunktion plötzlich verschlechtert, meist aufgrund einer Infektion. Frühere Studien haben ergeben, dass während einer APE die Marker für die Knochenresorption – Veränderungen der Knochenstruktur, die zu einer Schwächung der Knochen führen – erhöht sind.
Wissenschaftler testen, ob Vitamin D während einer APE helfen könnte, den Knochenabbau einzudämmen
In dieser Studie untersuchte ein Team von US-Wissenschaftlern, ob die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten während einer APE dazu beitragen könnte, Knochenschwund zu verhindern. Vitamin D ist ein Nährstoff, der an vielen körperlichen Prozessen beteiligt ist; er trägt zur Knochengesundheit bei und hat außerdem entzündungshemmende Eigenschaften.
„Da Entzündungen Knochenschwund vermitteln, ist es möglich, dass die entzündungshemmende Wirkung von Vitamin D den mit APEs verbundenen Knochenschwund bei Menschen mit Mukoviszidose abschwächt“, schrieben die Forscher und fügten hinzu: „Das Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen von hochdosiertem Vitamin D auf Veränderungen der Knochenumsatzmarker bei Erwachsenen mit Mukoviszidose zu untersuchen, die zu einer APE zugelassen wurden.“
Diese Studie wurde im Rahmen einer breiter angelegten klinischen Studie namens DISC (NCT01426256) durchgeführt, die die Auswirkungen von Vitamin D während einer APE bei Menschen mit Mukoviszidose untersuchte. Die Studie wurde von der Emory University gesponsert und in Zusammenarbeit mit der Cystic Fibrosis Foundation durchgeführt.
In der Studie erhielten Teilnehmende, die aufgrund einer APE ins Krankenhaus eingeliefert wurden, entweder ein Placebo oder ein Ergänzungsmittel mit einer hohen Dosis (250.000 internationale Einheiten oder IE) Vitamin D. Drei Monate später erhielten die Patienten, die Vitamin D erhalten hatten, für die nächsten neun Monate alle zwei Wochen eine niedrigere Dosis (50.000 IE); diejenigen, die ein Placebo erhielten, nahmen ebenfalls alle zwei Wochen das Placebo ein. Zum Vergleich: Die empfohlene Tagesdosis an Vitamin D für Jugendliche und Erwachsene beträgt nach Angaben der National Institutes of Health etwa 600 internationale Einheiten.*
Die Analyse umfasste Daten von 45 Menschen mit Mukoviszidose: 22 erhielten hochdosiertes Vitamin D und 23 ein Placebo. In beiden Gruppen lag das Durchschnittsalter bei Anfang 30, und etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer waren Frauen. Zu Beginn der Studie (vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln/Placebo) hatten die Patienten in der Placebogruppe deutlich höhere Vitamin-D-Werte.
Zur Beurteilung der Knochengesundheit untersuchten die Forscher die Werte von zwei Markern für die Knochenresorption, CTX-1 und P1NP. Diese Marker „sind Surrogate für Veränderungen in der Knochenbiologie, die letztlich zu einem erhöhten Risiko für Frakturen [Knochenbrüche] führen“, so die Forscher.
Die Marker wurden während der APE und dann erneut nach Abklingen der Exazerbation gemessen.
Hochdosiertes Vitamin D mildert den Knochenverlust nach APE
Die Ergebnisse zeigten, dass bei Patienten, die ein Placebo erhielten, die durchschnittlichen Werte beider Knochenresorptionsmarker nach der APE anstiegen: um 0,025 Nanogramm (ng)/mL für CTX-1 und um 5,5 ng/mL für P1NP. Im Gegensatz dazu sanken die durchschnittlichen Werte beider Marker bei Patienten, die Vitamin D erhielten, um 0,034 ng/ml für CTX-1 und 10,4 ng/ml für P1NP.
Die Medianwerte beider Knochenresorptionsmarker gingen bei den Patienten, die Vitamin D erhielten, deutlich zurück, während sich die Medianwerte in der Placebo-Gruppe nach der APE nicht wesentlich veränderten.
„In dieser Studie hatten Teilnehmer mit Mukoviszidose eine signifikante Verringerung der Marker für die Knochenresorption und -bildung, nachdem sie sich von der Einweisung zur APE erholt hatten, wenn sie während der Einweisung mit hochdosiertem Vitamin D behandelt wurden. Im Gegensatz dazu wiesen die Teilnehmer mit Mukoviszidose einen nicht signifikanten Anstieg der Marker für Knochenresorption und -bildung nach der Genesung von der Einweisung wegen APE auf, wenn sie mit der Standardbehandlung für APE behandelt wurden“, so die Wissenschaftler.
„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine hochdosierte Vitamin-D-Supplementierung während einer APE den Knochenverlust, den Menschen mit Mukoviszidose bei jeder APE erleiden, abmildern könnte“, fügten sie hinzu.
Das Team wies darauf hin, dass diese Studie zwar darauf hindeutet, dass Vitamin D dazu beitragen kann, die Knochengesundheit während einer Mukoviszidose-Exazerbation zu erhalten, dass aber weitere Arbeiten erforderlich sind, um die genauen biologischen Mechanismen zu klären, die diesem Phänomen zugrunde liegen. Sie betonten auch die Notwendigkeit weiterer Forschung zur optimalen Dosierung von Vitamin D für diesen Zweck sowie zusätzlicher Studien darüber, wie Vitamin D in Kombination mit anderen CF-Behandlungen, insbesondere CFTR-Modulatoren, eingesetzt werden kann.
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* Anmerkung des Übersetzers: Dieser Wert gilt von vornherein nicht für Menschen mit CF. Selbst für völlig gesunde Menschen sind 600 I.E. wahrscheinlich häufig zu wenig, besonders etwa, wenn sie sich zivilisationsbedingt wenig an der frischen Luft bewegen und/oder in einem sonnenarmen Klima leben.
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