15 Fragen & Antworten zur Grippeschutzimpfung bei CF. Stand Oktober 2024

Aktualisiert: 10.10.2024

Die gesundheitliche Biographie eines Menschen mit CF kann bedauerlicherweise durch eine einzige Grippeerkrankung (Influenza) enden. Zumindest ist zu erwarten, dass eine Influenza zusätzliche dauerhafte Lungenschäden verursacht. Wenn ein solcher Mensch also eine echte Grippe (Influenza) ohne Impfschutz durchmachen muss, stellt sich die Frage, warum einer der wichtigsten Ratschläge, den man ihm geben konnte, nicht befolgt wurde – nämlich sich impfen zu lassen.Beachte auch diese Leseempfehlungen:
RKI: Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Grippe
RKI: Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Influenza

Aus dem Inhalt

Warum sind Grippeimpfungen für Menschen mit CF so wichtig?

Ab wann kann mein Kind geimpft werden?

Sollten Familienangehörige/Haushaltsmitglieder auch geimpft werden?

Wie wird die Impfung durchgeführt?

Wie hoch ist die Häufigkeit und Dosierung der Impfung?

Was befindet sich in der Spritze?

Was bewirkt die Impfung?

In welchem Zeitraum eines Jahres sollte gegen Grippe geimpft werden?

Wie lang dauert es, bis der Impfschutz aufgebaut ist?

Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen?

Sollte nur der CF-Patient geimpft werden, oder auch seine Familienangehörigen und nahe Freunde?

Was kostet uns das?

Was tun bei Angst vor Spritzen (Spritzenphobie)

Gibt es für die aktuelle Saison eine Übersicht der in Deutschland verwendeten Impfstoffe?

Was müssen Menschen vor oder nach einer Organtransplantation beachten?


Warum sind Grippeimpfungen für Menschen mit CF so wichtig?

Die jährliche Grippeimpfung ist für Menschen mit Mukoviszidose von entscheidender Bedeutung, um schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen zu verhindern.

Denn sie zeigen nach einer durchmachten Grippe zum Teil dramatische Veränderungen in der Manifestation der Lungenerkrankung von einem zunächst sehr ruhigen Verlauf hin zu einer plötzlichen Häufung von pulmonalen Exazerbationen (ECORN-CF-Expertenrat-Auskunft vom 15.09.2018) – Leider können viele CF-Ärzte gar von Todesfällen im Zusammenhang mit solchen Influenzainfektionen berichten.


Ab wann kann mein Kind geimpft werden?

Kinder können ab einem Alter von 6 Monaten gegen Grippe geimpft werden.


Sollten Familienangehörige/Haushaltsmitglieder auch geimpft werden?

Ja, der Herdenschutz beginnt im engsten Umfeld. Es ist ratsam, dass auch Familienangehörige und Haushaltsmitglieder geimpft werden. Bitte sprechen Sie dies bei der Impfterminvereinbarung an.


Wie wird die Impfung durchgeführt?

Die Impfung erfolgt durch einen kurzen Pieks meistens im Schulterbereich. Nasale Impfsprays wurden aus bestimmten Gründen vorübergehend aus dem Programm genommen.


Wie hoch ist die Häufigkeit und Dosierung der Impfung?

Die Impfdosis wird in einem Termin verabreicht. Bei Kleinkindern bis 3 Jahren wird die Dosis aufgeteilt und im Abstand von einem Monat verabreicht. Es gibt alternative Verfahrensweisen, besprechen Sie diese bitte mit Ihrer CF-Ambulanz oder der kinderärztlichen Praxis.


Was befindet sich in der Spritze?

Seit September 2018 sind ausschließlich tetravalente (quadrivalente) Impfstoffe verfügbar. Diese schützen gegen vier verschiedene Grippeviren, bestehend aus zwei Influenza Typ A- und zwei Typ B-Stämmen. Die exakten Stämme werden jedes Jahr von der WHO für die nördliche und südliche Erdhalbkugel neu festgelegt.


Was bewirkt die Impfung?

Die Grippeimpfung aktiviert das Immunsystem, um Antikörper gegen Bestandteile des Grippevirus zu bilden. Diese Antikörper bieten Schutz gegen Grippeviren mit ähnlichen Bestandteilen.


In welchem Zeitraum eines Jahres sollte gegen Grippe geimpft werden?

Die ideale Zeit für die Grippeimpfung ist im Oktober oder November. Eine Impfung im Januar kann immer noch sinnvoll sein, je früher, desto besser.


Wie lang dauert es, bis der Impfschutz aufgebaut ist?

Nach 10-14 Tagen entwickelt der Körper einen Impfschutz.


Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen?

An der Impfstelle können Rötungen und Schmerzen auftreten. Etwa die Hälfte der Geimpften berichtet über diese Symptome. Bis zu 10 Prozent der Geimpften können leichte Symptome wie erhöhte Temperatur, Muskelschmerzen oder Unwohlsein verspüren. Aufgrund der Impfung in der Husten- und Schnupfenzeit kann es vorkommen, dass eine banale Infektion unmittelbar nach der Impfung auftritt. Leider interpretieren einige Menschen fälschlicherweise dies als Schaden durch die Impfung.


Sollte nur der CF-Patient geimpft werden, oder auch seine Familienangehörigen und nahe Freunde?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) strebt an, alle Menschen gegen Influenza zu impfen. Obwohl der individuelle Schutz des CF-Patienten im Vordergrund steht, ist der Herdenschutz von entscheidender Bedeutung. Wenn auch die Umgebung des CF-Patienten geimpft ist, wird es für Grippeviren schwieriger, den Patienten zu gefährden.


Was kostet uns das?

Die Grippeimpfung ist seit vielen Jahren für Angehörige von Risikogruppen kostenlos. Laut Mitteilung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) bieten viele Krankenkassen seit der Grippesaison 2018/2019 Grippeschutzimpfungen auch für Versicherte, die nicht zur Risikogruppe gehören, als freiwillige Satzungsleistung an. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Hausarzt oder Kinderarzt. Dies entspricht dem WHO-Konzept des Herdenschutzes.


Was tun bei Angst vor Spritzen (Spritzenphobie) oder Gerinnungsstörungen

Für Kinder und Jugendliche von 24 Monaten bis zum vollendeten 17. Lebensjahr gibt es unter gewissen weiteren Voraussetzungen – eine Immunschwäche etwa darf nicht vorliegen – einen abgeschwächten Lebendimpfstoff (Fluenz), der über die Nase gegeben wird: RKI FAQ zu den Impfmöglichkeiten gegen Influenza


Gibt es für die aktuelle Saison eine Übersicht der in Deutschland verwendeten Impfstoffe?

Das Paul-Ehrlich-Institut listet hier die entsprechenden Informationen.


Was müssen Menschen vor oder nach einer Organtransplantation beachten?

Vor einer Organtransplantation müssen umfassende Impfungen durchgeführt oder die entsprechenden Antikörpertiter überprüft werden. Alle Impfungen sollten spätestens 3 Monate vor der Transplantation abgeschlossen sein.

Nach einer Organtransplantation sind Lebendimpfstoffe mit erhöhten Risiken verbunden, insbesondere bei nasaler Anwendung. Es ist ratsam, dies mit der Transplantationsambulanz zu besprechen.

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