Ich will davon nichts hören, lieber lebe ich etwas ungesünder, aber glücklich!
Ja, denkste… Viele Menschen, die mit (Heil- oder Intervall-)Fasten angefangen haben, bleiben dabei, weil sie sich dabei tatsächlich schon nach wenigen Tagen mental glücklicher und körperlich wohler fühlen. Nach kurzer Zeit fühlen sie sich frischer, viel weniger müde, motivierter, geradezu wie ausgewechselt.
Wir möchten auch Dich motivieren: Schau Dir einfach einmal die vielen Möglichkeiten des Intervallfastens an und sprich das Thema beim CF-Team und/oder einer kompetenten Ernährungsberatung an.
Ernährungsberatung gibt’s auch online
Auch das ist Telemedizin! Das Unternehmen Esskompetenz.de etwa bietet eine solche Beratung mit sehr viel Erfahrung im Bereich CF an. Wir erhalten für diese Werbung übrigens kein Geld und wurden dazu auch nicht ermuntert.
Wir sind über weitere Adressen aus dem Bereich qualifizierter Ernährungstherapie mit Zulassung als Heilmittelerbringer sehr dankbar und ergänzen diesen Artikel gerne entsprechend.
Schön dünn oder dick?
Die Schönheit von Menschen entscheidet sich nicht daran, ob sie dick oder dünn sind, sondern ob sie glücklich sind und sich gut fühlen. Wie viele Menschen sieht man mit traurigem Blick durch Lebensmittelabteilungen schlurfen, im Einkaufswagen eine ebenso traurige Ansammlung ungesunder, vor allem nur kalorienreicher Produkte? Die Dopaminkicks (Dopamin ist ein „Belohnungs“hormon) durch einfache Zucker, niederwertige Kohlehydrate und Fette sorgen dann für kurzfristige Linderung eines eher trüben Daseins.
In diesem Beitrag wird beleuchtet, welche gesundheitlichen Vorteile das Intervallfasten bietet. Mukoviszidose (CF) bringt sowohl für die Betroffenen als auch deren nahen Angehörigen große Herausforderungen in ihrer Ernährung mit sich.
Es gibt Fachleute, die CF zum gewissen Teil mit einer Essstörung vergleichen. Das kann auch ihre pflegenden Angehörigen betreffen. Wenn diese sich etwa von der gleichen volumenarmen, hochkalorischen Kost ernähren oder auch nur die Reste aufputzen.
Und ein ganz neues Problem formiert sich da: CF-Betroffene, die stark von Modulatortherapien wie Kaftrio profitieren, neigen in nicht wenig Fällen früher oder später zu einem zum Teil ausgeprägten Übergewicht. Vielleicht wird es einmal die Abkürzung CFMRA Die CFTR-Modulator bedingte (Related) Adipositas. Siehe auch dazu unseren Beitrag Was tun bei Kaftrio-Startproblemen?
Wie sieht es mit Diäten aus?
Das Angebot an Diäten ist unüberschaubar und selbst Gegenstand kommerzieller Interessen geworden. Diese vorübergehende, eben nicht nachhaltigen Diäten bringen jedoch keinen dauerhaften Erfolg. Die vorherigen Essgewohnheiten führten zum Übergewicht. Kehrt man nach Diätbeendigung zu ihnen zurück, wird das ursprüngliche Gewicht schnell wieder erreicht: Es kommt zum Jo-Jo-Effekt.
Nicht selten kommt es sogar zu einem noch höheren Gewicht, weil der Körper sich während der Diät auf den Mangelzustand einstellt. Er verwertet die Nahrung nun besser. Die auf die Diätphase folgende, ja unveränderte Ernährung führt dann natürlich noch schneller zum Übergewicht. Da ist Frust vorprogrammiert. Wer kennt es nicht, der so etwas schon einmal oder auch hunderte Male probiert hat?
Empfehlenswert ist eher, alte Essgewohnheiten durch eine gezielte Ernährungstherapie mit tiefenpsychologischen Methoden besser zu verstehen und so zu verändern.
Ist Intervallfasten eine Diät?
Nein, Fasten und Diät sind unterschiedliche Dinge: Fasten bedeutet den vorübergehenden beinahe vollständigen Verzicht auf Lebensmittel. Diäten konzentrieren sich meist allein auf eine andere Zusammensetzung der Ernährung für eine gewisse Zeit.
Die Fakten auf einen Blick: Was Studien bereits gezeigt haben
Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit
Studien haben gezeigt: Intermittierendes Fasten verbessert assoziative Fähigkeiten, räumliches und Arbeitsgedächtnis bei Tieren sowie bei Erwachsenen das verbale, also sprachliche Gedächtnis. Viele Menschen machen beim Intervallfasten die unmittelbare Erfahrung, wesentlich klarer denken zu können, frischer zu sein, weniger Schlaf zu benötigen. Beim Heilfasten ist das ganz ähnlich, teilweise sogar noch ausgeprägter. Es bietet sich daher als Initialzündung für eine dauerhafte Umstellung auf das Intervallfasten an.
Gesteigerte Herz- und Gefäßgesundheit
Blutdruck und Ruhepuls etwa sind kardiovaskuläre Faktoren, die durch intermittierendes Fasten zum Teil deutlich verbessert werden. Wie wir alle wissen, sind diese Faktoren deutlich mit der Lebenserwartung verknüpft.
Verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit
In einer Studie zeigten junge Männer, die täglich am Stück 16 Stunden lang fasten, einen Verlust an Fettmasse, die Muskelmasse blieb dabei erhalten. Mäuse, die im Tageswechsel fasten, eine bessere Laufausdauer aufweisen. Spürbarer Vorteil: Wenn man von sich weiß, dass man körperlich gut belastbar ist, geht man entsprechende Aufgaben lieber an.
Abnahme von Insulinresistenz und Fettleibigkeit
In Tierstudien hat intermittierendes Fasten Fettleibigkeit verhindert. Sechs Kurzstudien mit adipösen Erwachsenen zeigen, dass intermittierendes Fasten zur Gewichtsabnahme wirksam ist. Insulinresistenz, also die verminderte Fähigkeit der Zellen, auf Insulin im Blut zu reagieren, ist für eine ganze Reihe von Problemen verantwortlich. Denn die Bauchspeicheldrüse steigert die Insulinausschüttung weiter, und Insulin ist das Anabolikum schlechthin. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und Länge der Telomere, Chromosomenendigungen, die mit zellulärer Alterung in Verbindung gebracht werden: Sowohl die Telomerlänge als auch die Telomeraseaktivität nehmen mit zunehmender Insulinresistenz zunehmend ab.
Schnellere Heilung von Gewebsschäden
Bei Tieren verhindert intermittierendes Fasten Gewebeschäden und verbessert die Ergebnisse chirurgischer Eingriffe.
Warum funktioniert Intervallfasten so gut?
Eine Reihe von Tier- und einigen Humanstudien haben gezeigt: Der Wechsel zwischen Fasten- und Essenszeiten unterstützt die Zellgesundheit.
Die wahrscheinlichste Erklärung hierfür liegt in der Aktivierung eines uralten, in Menschen wie Tieren verankerten Anpassungsprogramms an immer vorhandene Zeiten von Nahrungsmittelknappheit. Dieses Programm läuft als metabolische Umstellung ab. Man kann sich das als eine Art Stoffwechselschalter zwischen Überfluss- und Mangelzustand vorstellen. Auf den Mangelmodus wird geschaltet, wenn Zellen ihre Vorräte an schnell verfügbarem, zuckerbasiertem Brennstoff aufbrauchen. Sie beginnen dann, Fett in einem langsameren Stoffwechselprozess in Energie umzuwandeln. Diesen Prozess nennt man Ketose.
Der Neurologe und Wissenschaftler Mark Mattson hat in einem im New England Journal of Medicine publiziertem Übersichtspapier (sogenannter Review Article) eine ganze Reihe von Studien hierzu zusammengestellt. Es zeigt sich, dass immer neue Studien den gleichen Sachverhalt mit neuen Details bestätigen.
Danach wird durch die beim Intervallfasten regelmäßige Umschaltung des Stoffwechsels die Blutzuckerregulierung verbessert, die Stressresistenz erhöht und Entzündungen zeitweise unterdrückt. Da die meisten Menschen jeden Tag drei oder mehr Mahlzeiten plus Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen, erleben sie diese Umstellung und deren möglichen Vorteile gar nie. Der Körper bleibt ständig im Modus Essen im Überfluss vorhanden.
Wenn in der Neuzeit, erst in den letzten Jahrzehnten, wahrscheinlich über Millionen von Jahren verankerte lebenswichtige Mechanismen durch den extremen Überfluss an Nahrung ausgehebelt werden, muss es nicht mehr verwundern, dass es so viele Wohlstandserkrankungen gibt. Der Körper braucht diese Mangelphasen für eine Vielzahl an Aufräumarbeiten. Sogar das Darmmikrobiom verändert sich positiv.
Für wen ist Intervallfasten eher nicht geeignet?
Intervallfasten solltest Du nach Möglichkeit nicht auf eigene Faust beginnen, sondern im Kontext einer Ernährungsberatung durchzuführen.
Wenn Du etwa bisher völlig unstrukturiert gegessen hast oder nicht weißt, wie Du das Intervallfasten in Deine täglichen Abläufe integrieren kannst, ist Frust vorprogrammiert. Das Ganze soll ja Spaß machen und Wohlbefinden erzeugen.
Für Jugendliche gilt dieser letzte Hinweis ganz besonders! Auf gar keinen Fall sollten Eltern ihre Kinder mit Intervallfasten beginnen lassen, ehe nicht Rücksprache mit Fachleuten gehalten wurde.
Neugierig geworden?
Dann schaut Euch einmal folgenden lesenswerten Beitrag hierzu an: Intervallfasten kann das Altern aufhalten und vor Diabetes und Krebs schützen — selbst, wenn ihr dadurch nicht abnehmt
Vielleicht besteht auch Interesse an besagtem englischsprachigen Übersichtsartikel: Effects of Intermittent Fasting on Health, Aging, and Disease. Ein Abo ist nicht erforderlich, nach einer Registrierung sind bis zu zwei Artikel pro Monat frei verfügbar.
Waren diese Infos wertvoll für Dich?
Wir von der Deutschen CF-Hilfe sind dringend auf Spenden angewiesen. Wir wollen Dich stark machen, mach Du uns auch stark
Spendenkonto:
Empfänger: DCFH – Deutsche CF-Hilfe e.V.
IBAN: DE84 4401 0046 0389 2724 64 (Postbank)
Oder einfach: https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=HGSKKD749QDM2
Hinterlasse jetzt einen Kommentar