Die enge Verbindung zwischen Körper und Psyche ist unbestreitbar und kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Insbesondere für Menschen mit Mukoviszidose (CF) ist das Zusammenspiel körperlicher und psychischer Gesundheit von großer Bedeutung. Dieser Artikel will hilfreiche Hinweise geben, wie man psychologische Unterstützung findet.
Ausschluss körperlicher Ursachen
Der erste und wichtigste Schritt ist immer, körperliche Ursachen sorgfältig von einem guten, interessierten Hausarzt ausschließen zu lassen. Regelmäßige Untersuchungen und das offene Gespräch über Beschwerden sind essentiell, um mögliche körperliche Ursachen für psychische Probleme zu identifizieren und zu behandeln.
Psychologische Unterstützung suchen
Parallel zu den Untersuchungen beim Hausarzt sollte eine psychologische Praxis aufgesucht werden. Einige CF-Ambulanzen verfügen ebenfalls über psychologisch ausgebildetes Fachpersonal. Möglicherweise wird nach einem Erstgespräch eine Psychotherapie vorgeschlagen, die eventuell durch Medikamente unterstützt wird. Es ist wichtig zu wissen, dass solche Erstgespräche in der Regel noch „relativ“ zügig möglich sind (Wartezeiten im Bereich einiger Wochen). Die Wartezeiten für eine Psychotherapie hingegen können aufgrund eines fundamentalen Personalmangels in diesem Bereich leider schnell bis zu einem Jahr betragen, vielleicht sogar noch länger.
Umgang mit Wartelisten
Die größte Herausforderung ist also zunächst oft die lange Wartezeit auf einen Therapieplatz. Hier einige Tipps, wie man die Wartezeit verkürzen kann:
- Geduld und Hartnäckigkeit: Rufe regelmäßig freundlich in der Praxis an und bitte darum, deine Telefonnummer für den Fall zu notieren, dass jemand seinen Termin absagt (was tatsächlich häufig vorkommt!).
- Immer wieder in Erinnerung bringen: Vergewissere dich, dass deine Nummer wirklich notiert wurde. Indem du dich regelmäßig in Erinnerung bringst, erhöhst du die Chance, schneller einen Termin zu bekommen.
- Nicht aufgeben: Es kann frustrierend sein, aber häufiges Nachfragen zeigt dein ernsthaftes Interesse und deine Dringlichkeit.
Die eigenen Probleme ernst nehmen
Es ist wichtig, die eigenen Probleme nicht herunterzuspielen. Gerade Menschen mit CF können zusätzlich und erheblich körperlich unter Depressionen und/oder Angststörungen leiden. Eine frühzeitige und angemessene psychologische Unterstützung kann hier entscheidend sein. Man sollte ruhig schon im Erstgespräch an den Sachverhalt erinnert haben, wie wichtig gerade für den Körper eines Menschen mit CF eine gesunde Psyche ist!
Wartezeit sinnvoll mit überbrücken
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl gut bewerteter Digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA), die vielfach von Krankenkassen übernommen werden. Schau dir dazu einmal die DiGA-Liste zu psychischen Problemen auf der BfArM-DiGA-Website an.
Die Stiftung Warentest hat sich in ihrem Beitrag App auf Rezept: So funktioniert‘s mit Digitalen Gesundheitsanwendungen eingehend befasst.
Im leider nicht mehr ganz aktuellen Beitrag Psychotherapie online – geht das? aus dem Jahr 2019 befasste sich Stiftung Warentest mit Apps zur Behandlung von Depressionen. 2021 erschien dort der Beitrag Apps gegen Angststörungen – Raus aus der Isolation
Fazit
Die enge Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Durch sorgfältiges Ausschließen körperlicher Ursachen und das parallele Suchen nach psychologischer Unterstützung kann man einen wichtigen Beitrag zur eigenen Gesundheit leisten. Bleib geduldig und hartnäckig, und scheue dich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn sie steht dir zu!
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