(Hör-)Buchvorstellung: „Panikattacken und andere Angststörungen loswerden“

Umprogrammierung statt Substanzen oder Analysen...

„…Wie die Hirnforschung hilft, Angst und Panik für immer zu besiegen“

😱Angst😱schwebt sehr häufig auch über Menschen mit chronisch fortschreitenden Erkrankungen und deren Angehörigen. Bei Mukoviszidose beginnt dies schon ab Diagnosestellung, obwohl es sich zu dem Zeitpunkt häufig zunächst noch um eine Stoffwechselstörung handelt und es noch gar nicht so klar ist, wann die Krankheitsfolgen einsetzen.

Obwohl Angst also so allgegenwärtig ist und viele Denkprozesse überlagert, ist sie zugleich ein besonders wohl behütetes Geheimnis: Angst wird in unserer Gesellschaft tabuisiert – „um Gottes Willen nicht darüber reden, sonst rufen wir noch die bösen Geister!“

Dann wollen wir heute mal dieses Schweigen kurz brechen und uns einem Buch zuwenden, dass sich therapeutisch mit dem Thema Angst auseinandersetzt und nicht weniger verspricht, als dass die allermeisten Betroffenen innerhalb von 6-12 Wochen von Panik-Attacken als stärkster Folge unterdrückter Angst loskommen. Eine erste Reduktion der Angstsymptome wird häufig schon nach wenigen Tagen gesehen!

Der Autor Klaus Bernhardt hat 2016 o.g. Buch (ein Klick führt zur Verlagsansicht des Titels mitsamt vieler Bestellmöglichkeiten) zum Umgang mit Panik und Angst herausgebracht und bereits 2017 als überarbeitete Neuauflage veröffentlicht. Zwischenzeitlich belegte der Titel sogar Platz 7 der Spiegel-Paperback-Bestsellerliste „Sachbuch“, derzeit liegt es auf Platz 9.

Es in sehr zugänglicher Sprache geschrieben und im durchgängig ermutigenden Stil. Zudem kann es als Hörbuch bezogen werden – Klaus Bernhardt hat die Rolle des Sprechers selbst übernommen. Das ganze Werk ist übrigens in gerade einmal 5 Stunden durchgehört. Ich würde allerdings empfehlen, es mindestens zweimal zu hören und erst dann mit Übungen zu beginnen.

Bernhardt zeigt in der Einleitung, welchen Sinn Angst hat und wie geradezu blitzschnell wir Angst und auch Panik-Attacken „erlernen“.

Es folgt ein kurzer, in Teilen überraschender Exkurs über Substanzen, die Panik herbeiführen können. Das können psychotrope Substanzen sein aber auch Ernährung kann eine große Rolle spielen!

Jedoch liegt Bernhardts Hauptaugenmerk in der Macht von Glaubenssätzen. Erstaunlich ist dabei die Geschwindigkeit und Intensität, mit der in uns Glaubenssätze entstehen und verinnerlicht werden. Zunächst glauben wir an bestimmte Regeln (etwa „wenn ich auf den Platz gehe, bekomme ich Panik“, „wenn ich in die Situation komme, dann…“, „wenn…, dann“) und eben diese Annahmen sind es, die die angenommenen Folgen Wirklichkeit werden lassen. Da man vor einer Panikattacke eindeutige Warnsignale dann noch häufig ignoriert, steckt man schnell inmitten des gewohnten Gefühlschaos.

Das nächste Kapitel erklärt „Warum Sie nicht krank sind, auch wenn es sich so anfühlt“ – Die Psyche im Schutzmodus versucht mit aller Macht, den Betroffenen aus der angstmachenden Situation flüchten zu lassen. Ein Wohlfühlprogramm wird sie also nicht starten können – aber körperliche Untersuchungen würden zeigen: Du bist völlig gesund!

Im dritten Kapitel zeigt der Autor, was ja fast schon gemeinhin bekannt ist: Psychopharmaka wie Antidepressiva und Beruhigungsmittel sind schlecht geeignet, den ursächlichen Zusammenhang negativer Glaubenssätze zwischen auslösender Situation und resultierender Angst oder Panik aufzulösen.

Im vierten Kapitel erklärt der Autor noch einmal, dass Angst erlernt ist. Standardtherapien wie Konfrontationstherapie, Psychoanalyse, Gruppentherapie oder auch nur Ablenkung erteilt er eine deutliche Absage. Und wer kennt nicht diese „Fälle“, die seit Jahren und Jahrzehnten in solchen Therapien festsitzen oder bestenfalls nur langsam Fortschritte machen?

Bernhardt setzt auf eine andere Therapie: So, wie wir die Angst durch negative Glaubenssätze in kürzester Zeit erlernt hatten,  können wir durch positive Glaubenssätze eine ganz andere, neue Welt in uns aufbauen. Das ist bis hierhin eigentlich noch keine sensationelle Feststellung, Bücher über positives Denken gibt es ja bereits viele.

Was dieses Buch meiner Meinung nach aber so besonders macht, ist die Verschränkungen dieser positiven Glaubenssätze (Der Autor nennt es die „10-Satz-Methode“) mit unseren 5 Sinnen! Er empfiehlt, jeden Glaubenssatz in der Vorstellung mit den 5 Sinnen auf geeignete Weise zu verknüpfen. Durch diese räumliche Verschränkung von positivem Glaubenssatz mit Gefühlen intensivieren wir die neuronale Vernetzung um mehrere 10er-Potenzen! Übrigens: Techniken zur Erhöhung der Gedächtsnisleistung, bei denen das zu Erinnernde mit Dingen in einem vorgestellten Raum verknüpft wird – wie eine Art Eselsbrücke 2.0 – beruhen ebenfalls auf der Verknüpfung. Auch hier ist die Merkleistung sehr erhöht, weil das der Architektur unseres Gehirns am ehesten entspricht, die eben nicht mit der eines Computers im herkömmlichen Sinn vergleichbar ist.

Der Autor verspricht, dass mithilfe dieser „Reprogrammierung“ bereits nach 6 Wochen die meisten (>80%) seiner Patienten mit dieser Technik praktisch frei von Angst oder Panikattacken werden.

Was sagen die Internet-Rezensionen?

Bei den negativen Online-Rezensionen (auch von beleidigten Kollegen?) zu diesem Buch fällt die Kritik ins Auge, hier würde nur alter Wein (NLP = Neuro-Linguistisches Programmieren) in neue Schläuche gefüllt werden. Das stimmt zwar prinzipiell, allerdings kombiniert der Autor das frei jeglicher Bindung an irgendwelche Denkschulen mit weiteren Techniken, die im Kapitel 5 erklärt werden: hier werden eine ganze Reihe von wirksamen Notfall-Techniken aufgezeigt, die wichtig sind, um die alten Glaubenssätze „löchrig“ zu machen.

Ein kritischer Rezensent merkt an, dass es in dem Buch eigentlich nichts Neues gäbe, viele Sachverhalte nicht zur Sprache kämen und praktisch keine Literaturangaben vorhanden seien. Dennoch gibt er dem Buch 4 von 5 Sternen und bringt es vielleicht schön auf den Punkt: „Ja, hier hat jemand eine Marktlücke entdeckt und das ist weniger sein Verdienst als das kolossale Versagen der anderen. Insofern hat er Recht. Insofern ist dieses Buch für Angststörungen nützlich.“

Hier noch ein paar positive Rezensionen von offensichtlich selbst betroffenen Menschen:

Das allererste Buch, das mir wirklich geholfen hat! Ich bin begeistert!“


„Über die negativen Rezensionen hier muss ich schon ein wenig schmunzeln… Da kommt einer, der es anders macht, tatsächlich Erfolg damit hat und ein Aufschrei geht durch die Fachwelt… Ich kenne mittlerweile mehrere Menschen persönlich, deren Leben innerhalb kurzer Zeit durch diese Methode wieder lebenswert wurde! Ein Mann hat 12 Jahre Psychoanalyse hinter sich… Nach nur drei Sitzungen mit der Bernhardt-Methode war es ihm endlich möglich, wieder Dinge zu unternehmen, die ihm vorher unmöglich erschienen!

Es ist richtig, dass Quellenangaben weitgehend fehlen, die meisten betroffenen Leser dürften diese auch herzlich wenig interessieren…und es funktioniert trotzdem! Wie schön ist das denn, bitte schön?

Es ist die Soforthilfe für Betroffene! Eine ausgiebige Therapie kann man dann ja noch nachschieben, falls überhaupt nötig!

Ich empfehle dieses Buch wärmstens und kann auch nur dazu raten einen praktizierenden Therapeuten aufzusuchen! Auf geht’s!“


Das Buch ist der Hammer, ich habe dadurch meine Panikstörung mit neuen Augen gesehen, die Hilfestellung, die Übungen helfen mir, anders mit den Symptomen umzugehen.
Man fühlt sich schon gut, wenn man die ersten Seiten liest. Vielen Dank für das geniale Buch“


„Wer akute Hilfe braucht diesbezüglich, dem kann ich dieses Buch empfehlen, es hilft.“


Das Buch hat mir sehr geholfen!!! Die darin erwähnten Taktiken sind sehr hilfreich um sich aus dem Chaos raus zu holen.
Jedoch muss man offen für Neues sein und das Buch und die darin erwähnten Themen auf sich wirken lassen.
Da man aber in einer Paniksituation sehr hilflos ist und fast alles ausprobieren würde (so war es zumindest bei mir), sollte das kein Problem sein.“


Weitere Materialien (kostenloser Podcast mit 41 Folgen, Buchtipps) sowie ein Videokurs (48 Euro) sind hier verfügbar. Ein Interview mit dem Autor Klaus Bernhardt findet sich hier.

Meine Resümee

Dieses Buch kann helfen – allerdings nur, wenn man sich zum Üben Zeit nimmt. Ein bisschen Disziplin und Durchhaltevermögen sind gefordert – täglich vielleicht 20 Minuten. Das ist nicht zu viel, wenn man überlegt, wie viel Zeit man mit den sehr unangenehmen Folgen der negativen inneren Einstellung täglich vergeudet.

Hat man man sich erst einmal darin geübt, positive Glaubenssätze in der Vorstellung mit den 5 Sinnen zu verknüpfen und so tief zu verinnerlichen, besitzt man das vielleicht stärkste Rüstzeug zu seiner Persönlichkeitsentfaltung – jenseits nur der Bekämpfung von Depressionen und Angststörungen. Lohnt das nicht den Einsatz?

Übrigens hat der Autor im Mai 2019 ein neues Buch veröffentlicht: „Depression und Burnout loswerden“.

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