Mit chronischer Krankheit umgehen lernen
Die Autorin Katrin Blawat leidet an Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans, zu deutsch: verknöchernde Wirbelsäulenentzündung). Mit dieser Krankheit aus dem rheumatischen Formenkreis muss sie sich von Jahr zu Jahr „von neuen Dingen verabschieden: dem Wandern, der Pflege ihres Pferdes, selbst den gusseisernen Lieblingsbräter kriegt sie nicht mehr gelupft. Während das alte Leben zerrinnt, fragt sie sich: Kann man das, die eigene Krankheit akzeptieren lernen?“
Obwohl Morbus Bechterew ganz andere Merkmale als Mukoviszidose aufweist, gelten für viele davon chronisch Betroffene dennoch einige Gemeinsamkeiten. Zumeist nimmt über die Zeit bei fortgeschrittener Erkrankung der Leidensdruck zu, die Zahl noch möglicher Aktivitäten hingegen ab.
Die Autorin beschreibt in ihrem in der Süddeutschen Zeitung erstmalig am 15.07.2022 erschienenen Beitrag facettenreich ihre Situation und macht sich und anderen Vorschläge, wie man „in Würde krank“ sein kann. Dabei beschönigt sie die Situation nicht.
So mancher Mensch mit Mukoviszidose wird sich vielleicht in den Gedankengängen dieses außergewöhnlichen Artikels (Link „In Würde krank“) wiederfinden.
Hier ein paar Zitate:
Selbst wenn Krankheit das Leben verfälscht, lässt es sich immer noch zum Guten und Richtigen gestalten.
Wenn sich abzeichnet, dass viele körperlichen Einschränkungen bleiben oder sogar zunehmen werden, braucht es, damit sich überhaupt noch etwas richtig anfühlt, die Einsicht: Es gibt Wichtigeres im Leben als Gesundheit.
Selbstmitleid ist eine billige Droge, und wie alle Drogen erleichtert sie zunächst, macht aber anschließend alles nur noch schwieriger.
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