Überlebensvorteil CF-Merkmalsträgerschaft

In Deutschland leben ca. 4 Mio. Menschen, die auf einer Allele des CFTR-Gens eine CF-Mutation haben.

Lt. Wikipedia gibt es möglicherweise zwei Nachteile, die sich damit verbinden:

  1. heterozygote CFTR-Mutationsträger sind anfälliger für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
  2. sind sie auch anfälliger für Allergien

Unklar ist allerdings, ob das Asthmarisiko steigt oder gar fällt.

Interessant ist, dass sie statistisch auch einen niedrigeren Blutdruck aufweisen, er ist um durchschnittlich 7/4 mmHg niedriger. Wer also ohne CFTR-Mutation z.B. durchschnittlich 130/85 mmHg hat, hat mit einer solchen Mutation 123/81 mmHg.

Schlaganfälle und Herzkrankheit sinken also, damit steigt der Überlebensvorteil. In einer britischen Studie an 1.200 Probandinnen wurde für heterozygote Frauen ein um 30% niedrigeres Risiko für einen Schlaganfall und ein um 20% reduziertes Risiko für einen Myokardinfarkt errechnet.

Weitere Heterozygotenvorteile werden vermutet:

  1. höhere Resistenz gegen das Choleratoxin
  2. Typhus: niedrigeres Erkrankungsrisiko
  3. Tuberkulose: niedrigere Sterblichkeit

Interessant ist eben, dass alle populationsgenetischen Daten auf einen Heterozygotenvorteil als Hauptursache für die hohe Frequenz der wichtigsten CFTR-Mutationen gedeutet werden! Wenn man sich klar macht, dass mit bisher um 2.000 bekannte CFTR-Mutationsvarianten richtig „Leben in der Bude“ an diesem Gen ist, sollte endgültig klar sein, dass CFTR-Mutationen keine „Fehler“ darstellen, die die Natur hier gemacht hat. Menschen mit Mukoviszidose haben allerdings das Pech, dass bei ihnen beide Allelen mit CFTR-Mutationsvarianten belegt sind. Und das führt dann zu der schweren Stoffwechselstörung mit vielen Krankheitsfolgen, die sie quasi „ausbaden“ müssen.

Siehe auch: Warum schützen CF-Mutationen vor Tuberkulose?

 

 

 

 

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