Sauerstoff – ein Segen für mich!

Um es gleich vorweg zu nehmen, für mich ist Sauerstoff, den ich seit 1994 für die Nacht inhaliere, ein Segen. Warum das so ist, möchte ich hier nun kurz versuchen zu erklären.

Mein Name ist Jörg Zimmermann, bin 1966 geboren und ich habe Mukoviszidose. 1994 ging es mir wesentlich schlechter als jetzt. Meine Blutgaswerte waren nicht sehr gut und ich hatte eine Rechtsherzbelastung.

Mein Arzt in Berlin-Buch riet mir zu Sauerstoff. Diesen sollte ich in der Nacht nehmen. „Oh Gott, ich und Sauerstoff!“ Wie viele unter uns wollte ich da nicht so wirklich ran.

Man bot mir an, dies während einer IV-Therapie für 14 Tage im Krankenhaus zu testen.

Kopfschmerzen weg, fühle mich fitter

Da ich fast immer erst mal alles teste, um mir persönlich ein Bild zu machen, tat ich dies sehr gründlich. Als die Nacht vorbei war, stellte ich zu meinem Glück fest: Mir fehlte nichts! Ich bekam super Luft, ich war also nicht „abhängig“. Das denken leider viele, so auch ich damals. Während des Tests stellte ich auch fest, dass ich keine Kopfschmerzen mehr hatte und über den Tag hinaus irgendwie aktiver war. Vorher war ich immer eher sehr müde und abgeschlagen.

Sicher, es war etwas nervig mit dem Schlauch in der Nase zu schlafen und das Blubbern des Anfeuchters erschien mir auch sehr laut, aber nach 4 Wochen hatte ich mich daran gewöhnt.

Die Technik

Jetzt im Jahre 2019 nutze ich es immer noch nur in der Nacht und zusätzlich beim Ergometertraining.

Ich habe einen Konzentrator, den Philips Respironics EverFlo.

An diesen ist eine Füllstation („Quickfill“) gekoppelt, mit dem ich eigene kleine Druckgasflaschen befüllen kann. Diese kann ich dann mitnehmen, wenn ich mal woanders schlafen möchte.

Die Gerätekombination steht im Flur und die Sauerstoffleitung geht durch die Wand ins Schlafzimmer, damit der Lärm, welcher leider von diesen Geräten ausgeht, fast nicht mehr zu hören ist.

Die Stromkosten von ca. 250 Euro im Jahr bekomme ich bis jetzt immer von der Krankenkasse zu 100% wieder. Leider zahlt die Krankenkasse die Befeuchter nicht mehr, was ich ehrlich gesagt nicht verstehe. Ich kaufe mir die Dinger selber, weil ich nicht jeden Tag Wasser abkochen möchte und ständig die Behälter befüllen will.

Kein Zeichen einer Rechtsherzbelastung mehr!

Meine Kopfschmerzen sind wirklich sehr selten geworden und die Blutgaswerte sind auch am Tag fast immer sehr gut. Was auch noch – kaum zu glauben – passiert ist: Meine Rechtsherzbelastung ist nicht mehr nachweisbar!

Seid nicht zu spät damit!

Ich kann nur jedem raten, nicht zu spät mit der Sauerstofftherapie anzufangen. Keine Angst davor, ich sehe das Ganze eher als vorbeugende Therapie, welche den Körper über Nacht entlastet.

Mitnahme im Flugzeug sollte einfacher werden

Da ich beim Mukoviszidose e.V. auch Ansprechpartner zum Thema Sauerstoff bin und auch da ab und zu jemand anruft, weiß ich, dass es zurzeit ein sehr großes Problem ist, für einen Flug oder am Urlaubsort Sauerstoff zu bekommen. Das ist alles sehr aufwendig und zum Teil sehr teuer. Ich denke, das sollte man etwas einfacher gestalten, da ist die Politik gefordert.

Nun hoffe ich, dass es zu verstehen ist, warum Sauerstoff ein Segen für mich ist.

Ich wünsche allen viel Gesundheit,

Jörg Zimmermann

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