Kräftige Hautquellung an den Händen nach Wasserbad starker Hinweis auf CF

Nicht so genau wie ein Schweißchloridtest, aber leicht zu erledigen

Quelle / Übersetzung ohne Gewähr

Die Fältchen auf den Handflächen können auf CF hindeuten, wenn man sie einige Minuten ins Wasser taucht

Faltenbildung auf der Handfläche nach einem kurzen Eintauchen in Wasser kann als schneller, einfacher und kostengünstiger Test für eine erste Diagnose von Mukoviszidose (CF) dienen, berichtet eine Studie.

Im Vergleich zu gesunden Kindern in dieser Studie entwickelten diejenigen mit Mukoviszidose innerhalb von drei Minuten nach dem Eintauchen ihrer Hände in Leitungswasser Anzeichen von Faltenbildung in der Handfläche – Schwellungen, kleine Beulen, Falten, Juckreiz und Schmerzen.

Die Studie, „Aquagenic wrinkling of the palms after brief immersion to water test as a screening tool for cystic fibrosis diagnosis“, im Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology.

Aquagene Faltenbildung der Handflächen – charakterisiert durch „übertriebene“ Faltenbildung nach einem kurzen Kontakt mit Wasser – wird seit langem bei CF-Patient:innen berichtet. Andere bekannte Anzeichen der aquagenen Faltenbildung sind weiße Papeln (kleine Beulen), Ödeme (Entzündungen), Kribbeln und Schmerzen.

Aber ob diese Faltenbildung bei der Diagnose von CF nützlich sein könnte, eine Alternative zu kostspieligen und technisch anspruchsvollen Tests, insbesondere bei der Unterscheidung der Patient:innen von asymptomatischen Krankheitsträgern, ist unklar (Menschen mit einer Mutation in einer der beiden Kopien des CFTR-Gens entwickeln nicht notwendigerweise Mukoviszidose, können aber Träger sein und die Krankheit an ein Kind weitergeben).

Forschende in Griechenland führten zwischen 2018 und 2020 eine prospektive Analyse in einem dortigen Kinderkrankenhaus durch.

Sie rekrutierten 250 Personen – 100 Kinder mit Mukoviszidose (Durchschnittsalter 10,4 Jahre), 50 Eltern, die Mukoviszidose-Träger waren (Durchschnittsalter 35,9 Jahre), und 100 gesunde Kinder, die als Kontrollen dienten (Durchschnittsalter 10,5 Jahre) – für ihre Studie.

Die Teilnehmenden wurden gebeten, ihre Hände für drei, sieben und elf Minuten in eine Schüssel mit Leitungswasser zu legen und zu halten. Anschließend untersuchte das Team die Handflächen auf typische Anzeichen wie Faltenbildung, Ödeme, Papeln, Pruritus (Juckreiz) und Schmerzen.

Aquagene Faltenbildung lag vor, wenn die Anzeichen auf mehr als 30 % der Oberfläche der Handflächen zu sehen waren.

Nach dem dreiminütigen Eintauchen in Wasser wurde außerdem ein Test zum transepidermalen Wasserverlust (TEWL) durchgeführt. Dieser Test misst den Wasserverlust durch Hautverdunstung und ist ein Indikator für die Barrierefunktion der Haut.

Eine positive aquagene Faltenbildung wurde bei 68 % der Kinder mit Mukoviszidose nach drei Minuten diagnostiziert, verglichen mit 8 % der Träger und keinem der Kinder der Kontrollgruppe – ein statistisch signifikanter Unterschied. In der Tat waren die Vergleiche für fast alle Anzeichen dieser Faltenbildung statistisch signifikant, mit Ausnahme von Juckreiz und Schmerzen nach drei Minuten und Schmerzen nach sieben Minuten.

Weitere Analysen zeigten einen Trend für ein früheres Auftreten aller fünf Zeichen der aquagenen Faltenbildung – Ödeme, Papeln, Falten, Juckreiz und Schmerzen – bei CF-Patienten im Vergleich zu Trägern und Kontrollen.

Die genaueste Unterscheidung zwischen CF-Patient:innen und anderen Studiengruppen wurde bei Juckreiz und Papeln nach einem siebenminütigen Eintauchen gefunden, wobei die Sensitivität und Spezifität des Tests hier über 90 % lagen. Die Sensitivität ist die Fähigkeit eines Tests, Personen mit einer bestimmten Erkrankung korrekt zu identifizieren, während sich die Spezifität auf die korrekte Identifizierung von Personen ohne diese Erkrankung bezieht.

Allerdings war die „Fähigkeit des BIW-Tests (kurzes Eintauchen in Wasser) zur Unterscheidung zwischen Träger:innen und Nicht-Träger:innen über die frühe Kindheit hinaus (wenn die Wahrscheinlichkeit einer subklinischen Mukoviszidose extrem gering ist) schlecht“, schreiben die Forschenden. Dies deutet darauf hin, dass die aquagene Faltenbildung nicht zur Identifizierung von CF-Träger:innen geeignet ist.

Die mittleren TEWL-Werte waren bei Kindern mit CF im Vergleich zu den beiden anderen Gruppen ebenfalls signifikant höher – was auf einen größeren Wasserverlust hinweist.

Der „BIW-Test konnte sehr einfach durchgeführt werden und kann als anfängliches Screening-Instrument für Personen mit Symptomen und Anzeichen, die mit CF vereinbar sind, verwendet werden“, schrieben die Forschenden, wobei der BIW-Test bei einem siebenminütigen Eintauchen in Leitungswasser „am besten“ für das CF-Screening geeignet war, „auch wenn ab 3 Minuten signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt wurden.“

Da die meisten Menschen mit „aquagener Faltenbildung der Handflächen zur Beurteilung an den Dermatologen überwiesen würden … möchten wir das Bewusstsein für diese Assoziation erhöhen, die auch als erster diagnostischer Screening-Test für CF-Patienten verwendet werden könnte“, fügten sie hinzu.

Als mögliche Einschränkung der Studie wiesen die Forschenden darauf hin, dass der Untersucher, der den Test durchführte, wusste, wer Mukoviszidose hatte und wer nicht, was zu einer Verzerrung geführt haben könnte.

Weitere Infos: Aquagenic wrinkling of the palms (engl.)

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