Studie: Ibuprofen wirkt gegen Schlüsselbakterien in der Lunge von CF-Patienten

Quelle / PDF der Originalarbeit

Übersetzung (wie immer ohne Gewähr):

Ibuprofen leistet gute Arbeit bei der Bekämpfung von Bakterien in der Lunge von Patienten mit Mukoviszidose, einschließlich der beiden Hauptbedrohungen Pseudomonas aeruginosa und Burkholderia, so zeigt eine Studie.

Die Forschenden sagten, dass die Entdeckungen den Gebrauch von Ibuprofen als Zusatztherapie gegen bakterielle Infektion in CF bestätigen.

Die Studie „Antimikrobielle Aktivität von Ibuprofen gegen zystische Fibrose-assoziierte gramnegative Pathogene“ wurde in der Zeitschrift „Antimicrobial Agents and Chemotherapy“ veröffentlicht.

Klinische Studien haben gezeigt, dass Erwachsene mit CF, die eine hohe Dosis Ibuprofen (50 bis 100 μg/mL Plasmakonzentration) erhalten, eine geringere Abnahme der Lungenfunktion und eine gute bis ausgezeichnete Lungenfunktion aufweisen.

Bei Kindern mit Mukoviszidose im Alter von 6 bis 18 Jahren verringerte hochdosiertes Ibuprofen die jährliche Abnahmerate einer Lungenfunktionsmessung im Vergleich zu Placebo-behandelten Kindern. Gemessen wurde die forcierte Vitalkapazität.

Die unterstützende Wirkung von Ibuprofen bei CF wurde mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften in Verbindung gebracht. Aber nur wenige Studien haben gezeigt, dass es auch eine antimikrobielle Wirkung hat, und keine Studie hat sein Potenzial gegen Bakterien, die häufig in der Lunge von CF-Patienten vorkommen, bewertet.

Die Forschenden versuchten nun zu klären, ob hohe Dosen von Ibuprofen Pseudomonas aeruginosa und Burkholderia in der Lunge entgegenwirken können. Sie benutzten mehrere Stämme der beiden Bakterien.

Das wichtigste Ergebnis war eine dosisabhängige Abnahme der Keimzahl nach 12 Stunden Ibuprofen.

Für schnell wachsende Bakterien begann die Schlagkraft des Ibuprofen jedoch nach 12 Stunden zu verschwinden. Eine neue Dosis verlängerte die antimikrobielle Wirkung um weitere 18 Stunden.

„Die anfängliche Wachstumsunterdrückung war für die beiden Burkholderia-Arten robuster als für die beiden P. aeruginosa-Stämme, doch nach 18 Stunden waren die Ergebnisse im Falle von P. aeruginosa auffälliger“, schrieben die Forschenden.

Das Team untersuchte, ob Ibuprofen verhindern kann, dass P. aeruginosa Biofilme bildet – Bakterienansammlungen, die häufig in eine selbst hergestellte Schutzmatrix eingebettet sind.

Ibuprofen verzögert die Fähigkeit der Bakterien, Biofilme zu bilden, sagte das Team.

Die Forschenden testeten auch die antibakterielle Wirkung von Ibuprofen mit einem Mausmodell einer akuten Lungenentzündung, die durch eine P. aeruginosa-Infektion ausgelöst wurde. Die orale Verabreichung von Ibuprofen, zunächst zwei Stunden nach der Infektion und dann im Abstand von acht Stunden, führte 36 Stunden nach der Infektion zu einer signifikanten Verminderung der Bakterien in der Lunge und Milz der Tiere.

Darüber hinaus erhöhte Ibuprofen das Überleben der Mäuse im Vergleich zu Kontrollen.

„Nur eine der 13 Mäuse der Ibuprofen-Gruppe starb über einen Zeitraum von 3 Tagen an einer Infektion. Im Gegensatz dazu wurden 6 Todesfälle unter den 14 scheinbehandelten Tieren,
die die Kontrollgruppe darstellten, im selben Zeitraum registriert“, schrieben die Forschenden.

Die Verwendung von oralen Ibuprofen zur Behandlung von Patienten mit Mukoviszidose ist aufgrund seltener Fälle von Nierentoxizität und Blutungen im Magen-Darm-Trakt eingeschränkt.

Aus diesem Grund „wäre die Entwicklung einer neuartigen aerosolierbaren Formulierung von Ibuprofen sehr vorteilhaft“, schrieben die Forschenden.

Das Team erzeugte Ibuprofen-verkapselte polymere Nanopartikel für die Aerosolabgabe. Die neue Ibuprofen-Formulierung hemmte das Wachstum von P. aeruginosa im Labor.

„Dieser Ansatz könnte in der Lage sein, die therapeutische Zieldosis lokal bereitzustellen, wodurch die positiven klinischen Effekte erhalten bleiben und gleichzeitig die Toxizität und die pharmakokinetischen Bedenken, die mit hohen systemischen Konzentrationen verbunden sind, die sich aus der traditionellen oralen Therapie ergeben, gemildert werden können“, schrieben die Forschenden.

Insgesamt, so das Team, zeigten die Ergebnisse, dass Ibuprofen eine moderate antimikrobielle Aktivität aufweist, die es in Verbindung mit seiner robusten entzündungshemmenden Wirkung zu einem äußerst attraktiven Kandidaten als Zusatztherapie macht. Sie sagten, sie hoffen, dass ihre Ergebnisse „einen Anstoß für die Einführung dieses Therapeutikums als Standardtherapie in mehr CF-Zentren weltweit geben werden“.

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